Thanks, I’m glad you agree. :)
]]>Dass du das nicht verteidigst, wurde ja deutlich und der Kommentar war ja auch nicht auf dich persönlich bezogen :)
Staatsgewalt kann und sollte immer dann eine Reaktion sein, wenn es um den Schutz von Menschen geht. Eine intellektuelle Debatte, die eine Lösung findet, ist immer zu bevorzugen. Wenn das aber in absehbarer Zeit nicht erreichbar ist, ist nichts tun keine Lösung. Ein Verbot ist ein deutliches Zeichen, dass man (Zitat!) “menschenverachtende” Praktiken nicht duldet und rechtlich verfolgen kann. Ein Verbot ist KEINE Lösung, aber ein sehr wichtiges Zeichen. Die Debatte kann parallel dazu und auch danach noch weitergeführt werden.
Wenn man davon persönlich betroffen ist und das als Problem betrachtet, dann kann man sich sicher als unwillkommen vorkommen, aber wenn ich in einem Land wohne, dessen Grundgesetz gewissermaßen eine Weiterentwicklung des Aufklärungsgedanken ist, sollte ich mich darüber nicht wundern, wenn manche Praktiken mehr als nur Stirnrunzeln hervorrufen. Und wenn man nicht in der Lage ist, seine Ansichten und Traditionen im Lichte der geistigen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts zu überdenken und anzupassen, muss man sich wohl entweder geschlagen geben oder woanders hingehen. Es bleibt einem die Wahl. Es bleibt einem ein Kompromiss.
Religionsfreiheit ist ein wichtiger Bestandteil des Grundgesetzes, aber diese Freiheit endet beim Individuum und sollte weder von Juden, noch von Christen oder igrendwelchen anderen Religionsgruppen auf ihre unmündigen Kinder übertragen werden.
Religionsfreiheit bedeutet immer auch die Freiheit, sich gegen eine Religion entscheiden zu dürfen. Seine Alternativen zu kennen und darüber informiert zu werden. Ohne dass vorher irreversible Entscheidungen für einen getroffen wurden.
Und da hat auch das Christentum in Deutschland noch einen ganz gewaltigen Nachholbedarf.
Thanks, I’ll read it soon. I’m currently at the EUDEC 2012 Conference, and will probably only get back into this discussion when I’m back in Leipzig.
]]>I think Gil Yaron on faz.net made good points about that. If you can only read one link, take that one.
]]>The point is really that Judaism is not flexible about this particular ritual, nor will it likely be any time soon. Moreover, that it is especially inflexible in this regard when confronted with a law banning it.
(Like I mentioned elsewhere, I haven’t the time to read the links today, but I hope I will be able to tomorrow.)
]]>I don’t care what religion someone has. If its practices are in accordance with human rights and our constitution, go ahead, go crazy. If not, well, then I indeed only welcome this religion *without* that practice, and I approve of making that a law.
Maybe more interestingly, religions have historically been rather flexible about many of their rituals, sacred or not (thank, er, God, I guess, for a lot of those rituals).
A (German) contribution of a Jewish doctor in a recent paper had it all right, in my opinion: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidungsdebatte-unsere-seltsame-tradition-11827726.html.
]]>Danke für dein Kommentar, Natascha, ich stimme dir absolut zu.
]]>Ich versuche hier gar nicht das Judentum, seine Geschlossenheit, oder die Beschneidung zu verteidigen. Das ist alles schon fundamentalistisch, antipluralistisch, und insgesamt menschenverachtend.
Aber der Punkt ist gerade – wie Natascha unten nochmal super schreibt – dass Staatsgewalt hier nicht nur eine schlechte Lösung ist, sondern gar keine. Eine anti-Lösung ist das. Ich wiederhole: auch wenn viele Aspekte des Judentums (und übrigens eben auch Katholizismus, Evangelizismus, usw. usf.) sehr problematisch, ja menschenverachtend sind, werden das weder ein Urteil noch ein Gesetz ändern. Er wird nur zu Konflikt führen zwischen deutschem Staat und Bürger jüdisches Glauben. Was passiert dann, wenn ganze Gemeinden demonstrativ oder geheimvoll widergesetzlich ihr Jungen beschneiden – wie jüdische Gemeinden mehrmals in der Geschichte in solchen Situationen gemacht haben?
Wichtig ist letztes Ende, dass man in einer pluralistischen Gesellschaft ein bisschen darauf achten muss, wie anderen die Sachen empfinden, selbst und insbesondere da, wo man ihre Meinung gar nicht verstehen kann. Mir ist klar dass die meisten Deutschen das Judentum nicht kennen und nicht verstehen, und das ist ganz ok so, aber man sollte meiner Meinung nach nicht eine Politik unterstützen ohne zu beachten, wie sie die Menschen beeinflusst, die sie betrifft. Man muss nicht das Judentum verstehen noch cool finden um zu wissen, dass dieses Urteil bei Juden als klares “verpisst euch” ankommt. Das wollte ich mit diesem Post erklären, letztes Ende.
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